Sportmuffel können hoffen:
geschrieben am 19. August 2008
Ein neues Medikament verspricht eine Verbesserung der Konditon ohne schweißtreibendes Training. Zumindest zeigte sich dieser Effekt im Tierversuch bei Mäusen. Der Biologe Ronald Evans vom Salk Institute in Kalifornien hatte in Zellen zwei Übertragungswege für biochemische Signale entdeckt, die durchkörperliche Betätigung aktiviert werden. Sie beeinflussen einen Genschalter namens PPAR, der bewirkt, dass die Zucker- und Fettkonzentration im Blut sinkt. Genmäuse, bei denen PPAR ständig aktiv war, hatten sich zudem als unermüdliche Langstreckenläufer erwiesen. Nun suchte Evans einen Wirkstoff, der den Effekt von PPAR nachahnen konnte. Tatsächlich fand er ein solches Biomolekül. Es verbesserte allerdings nur die Blutwerte, nicht jedoch die Ausdauer. Erst im Laufrad stieg bei den Mäusen die Masse an Muskelfasern um 38 Prozent. Wie sich zeigte, bedarf es dazu eines weiteren zellulären Signalwegs. Dieser lässt sich durch einen zweiten Wirkstoff aktivieren. Eine Pille, die Muskelaufbau und Ausdauer steigert, müsste demnach beide Substanzen enthalten. Ihre Wirkung beim Menschen muss jedoch noch erforscht werden.Unsportliche Menschen könnten künftig Pillen schlucken, statt zu trainieren, um ihre Fitness zu steigern.
Gelesen im Focus 31/2008 vom 04.08.08