Die meisten Läufer laufen falsch
geschrieben am 19. Oktober 2007
Fast die Hälfte aller Jogger in Deutschland trainiert nach einer Studie der Krankenkasse AOK falsch. Die Läufer forderten ihren Körper so stark, dass das Laufen ihrer Gesundheit nicht mehr nutze, sagte Professor Henning Allmer von der Deutschen Sporthochschule Köln.
Die Uni hatte im Auftrag der AOK rund 350 Läufer im Alter zwischen 11 und 85 Jahren begleitet. Viel zu selten achteten die Läufer auf Körpersignale wie Seitenstechen, Pulsrasen oder Muskelkrämpfe.
Vor allem Anfänger, die weniger als ein Jahr trainierten, hätten aber kaum Gespür dafür, wann ihr Körper überfordert sei. Vor allem Männer muteten sich aus sportlichem Ergeiz zu viel zu. Viel gesünder sei ein Training mit Tempowechsel und kleinen Pausen. Die AOK-Studie ergab: Die Jogger liefen, um abzuschalten und sich fitter zu fühlen. Die Dokumentation „Laufen in Deutschland 2003“ des Stuttgarter Verlags Motor Presse zeigt: Mittlerweile läuft fast jeder vierte Deutsche im Alter über 14 Jahren. Die Hälfte der Freizeitläufer sind Frauen.
Die Begeisterung für den Laufsport spiegelt auch das gestiegene Angebot an Volksläufen und Marathons wider. Nach Angaben des Deutschen Leichtathletikverbandes hat sich die Zahl der Laufveranstaltungen pro Jahr von 1995 auf 2002 mehr als verdoppelt.